Celan entwickelte in der Meridian-Rede eine Poetik, die mit Hölderlins Tragik eng zusammenhängt. Im Folgenden wird zuerst Celans Begegnung mit Hölderlin anhand seiner Lektüren rekonstruiert, danach wird die Beziehung zwischen seiner Auffassung der Dichtung als „Atemwende“ und „Gegenwort“ in der Meridian-Rede und Hölderlins tragischer Zäsur hervorgehoben, die den Menschen „in die exzentrische Sphäre der Todten reißt“. Die Umsetzung von Hölderlins Tragik in seiner späte Lyrik führte Celan zu einer immer hermetischeren Dichtung bzw. zu einem „verzweifelten Gespräch“, das aus dem ständigen Wechsel zwischen Zäsur bzw. Suspendierung und Konzentration der Sprache, zwischen leeren Stellen und Sprachverdichtung, zwischen dem ‚Schon-nichtmehr‘ und dem ‚Immer-noch‘ entstand; die ‚Wende‘ wurde Voraussetzung für das ‚Atmen‘, die leere Stelle Bedingung für das geschriebene Wort, die Zäsur für die Dichtung.
(«Pallaksch. Pallaksch»). Celans Poetik der tragischen Zäsur und die Dichtung als «Lallen»
POLLEDRI, Elena
2016-01-01
Abstract
Celan entwickelte in der Meridian-Rede eine Poetik, die mit Hölderlins Tragik eng zusammenhängt. Im Folgenden wird zuerst Celans Begegnung mit Hölderlin anhand seiner Lektüren rekonstruiert, danach wird die Beziehung zwischen seiner Auffassung der Dichtung als „Atemwende“ und „Gegenwort“ in der Meridian-Rede und Hölderlins tragischer Zäsur hervorgehoben, die den Menschen „in die exzentrische Sphäre der Todten reißt“. Die Umsetzung von Hölderlins Tragik in seiner späte Lyrik führte Celan zu einer immer hermetischeren Dichtung bzw. zu einem „verzweifelten Gespräch“, das aus dem ständigen Wechsel zwischen Zäsur bzw. Suspendierung und Konzentration der Sprache, zwischen leeren Stellen und Sprachverdichtung, zwischen dem ‚Schon-nichtmehr‘ und dem ‚Immer-noch‘ entstand; die ‚Wende‘ wurde Voraussetzung für das ‚Atmen‘, die leere Stelle Bedingung für das geschriebene Wort, die Zäsur für die Dichtung.File | Dimensione | Formato | |
---|---|---|---|
PolledriCelansTragikdef.pdf
non disponibili
Tipologia:
Versione Editoriale (PDF)
Licenza:
Non pubblico
Dimensione
291.44 kB
Formato
Adobe PDF
|
291.44 kB | Adobe PDF | Visualizza/Apri Richiedi una copia |
I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.