Klopstocks Metrik als Affektenlehre

Im Zentrum des Aufsatzes stehen Klopstocks metrische Schriften: Seine Verslehre wird aus der Perspektive der Affektenlehre untersucht und interpretiert, d. h. zugleich als Spiegel und Mosaik der Gefühle und der Gemütszustände der menschlichen Seele und als Mittel, um auf die ganze Seele der Menschen zu wirken und sie in Bewegung zu setzen; Klopstocks Metrik erweist sich unter dieser Voraussetzung einerseits als Darstellung der Affekte, andererseits als Wirkung auf die Affekte der menschlichen Seele. Gezeigt wird auch, wie die Semantisierung der Metrik und die Beziehung zwischen der Verslehre, den Affekten und der Musik, die Klopstock einführte und durch seine theoretischen Schriften und seine poetische Praxis gründete, einen Wendepunkt darstellte, dessen Folgen in der Lyrik um 1800, vor allem bei Hölderlin, Goethe und bis zur Poetik und Poesie der Frühromantik von großer Bedeutung sein werden.