Das Erhabene, das vor allem durch den Einfluß der Schriften Kants und Schillers einer der berühmtesten literarischen, philosophischen und kunstgeschichtlichen Begriffe des 18. Jahrhunderts wurde, wird oft sowohl in der Literaturwissenschaft als auch in der Philosophie als Synonym des Unbegrenzten, des Unendlichen, des Chaotischen und des Gewaltigen und als Gegenbegriff des Schönen betrachtet, worin die Genie-Bewegung ihre Auflehnung gegen die Ordnung und die strengen Regeln der Aufklärung äußerte. Die hier vorgeschlagene Darstellung des Ursprungs und der Entwicklung dieses Begriffs zeigt hingegen nicht nur, daß das Erhabene schon ursprünglich dem Schönen nicht entgegensetzt war, sondern auch, daß einige der berühmtesten Autoren des 18. Jahrhunderts diese ästhetischen Vorstellungen als „Stamm und Aeste Eines Baums“ betrachteten: Wenn für Herder und Schiller die Schönheit der Kunst die Voraussetzung für die Entstehung des Erhabenen war, glaubte Hölderlin in dem erhabenen Schicksal des tragischen Helden den Weg zum harmonischen Schönen gefunden zu haben.

Das schöne Erhabene in der Ästhetik des 18. Jahrhunderts

POLLEDRI, Elena
2003-01-01

Abstract

Das Erhabene, das vor allem durch den Einfluß der Schriften Kants und Schillers einer der berühmtesten literarischen, philosophischen und kunstgeschichtlichen Begriffe des 18. Jahrhunderts wurde, wird oft sowohl in der Literaturwissenschaft als auch in der Philosophie als Synonym des Unbegrenzten, des Unendlichen, des Chaotischen und des Gewaltigen und als Gegenbegriff des Schönen betrachtet, worin die Genie-Bewegung ihre Auflehnung gegen die Ordnung und die strengen Regeln der Aufklärung äußerte. Die hier vorgeschlagene Darstellung des Ursprungs und der Entwicklung dieses Begriffs zeigt hingegen nicht nur, daß das Erhabene schon ursprünglich dem Schönen nicht entgegensetzt war, sondern auch, daß einige der berühmtesten Autoren des 18. Jahrhunderts diese ästhetischen Vorstellungen als „Stamm und Aeste Eines Baums“ betrachteten: Wenn für Herder und Schiller die Schönheit der Kunst die Voraussetzung für die Entstehung des Erhabenen war, glaubte Hölderlin in dem erhabenen Schicksal des tragischen Helden den Weg zum harmonischen Schönen gefunden zu haben.
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